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Was ist Biofeedback?

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Jedes Individuum kann nach Belieben jede wahrnehmbare physiologische Funktion beeinflussen. Biofeedback basiert also auf der Fähigkeit des Menschen, durch Lernprozesse Körperfunktionen zu verändern. Die meisten therapeutischen Methoden bewirken über das angestrebte Ziel hinaus Veränderungen, die für die Behandlung nicht gewünscht oder notwendig waren (Rief, Birbaumer2010).

Biofeedback ist eine wissenschaftlich erprobte Methode, die direkt an der Grenze zwischen Körper und Geist ansetzt und die Wechselbeziehung zwischen körperlichen und geistigen Funktionen nutzt. Mit Hilfe spezieller elektronischer Geräte und Sensoren wird eine kontinuierliche Rückmeldung in visueller oder auditiver Form an unterbewusste physiologische Funktionen gegeben, die sich trainieren lassen (z. B. Muskelspannung, elektrische Leitfähigkeit der Epidermis, Herzfrequenz, Gehirnströme, Atmung, Temperatur usw.).

Biofeedback ist also ein Weg zum Erlernen von Körperwahrnehmung, Selbstkontrolle und Selbstheilung. Es befasst sich mit geistigen, psychosomatischen und körperlichen Funktionsstörungen. Die Grundannahme ist, dass die zu behandelnde Dysfunktion durch eine Fehlsteuerung des Nervensystems entsteht und aufrechterhalten wird. Durch systematisches Üben wird die Selbstkontrolle über physiologische/biologische Funktionen wiedererlangt.

Es gibt fast keine Beschwerden im Zusammenhang mit psychischen Störungen, die nicht durch Biofeedback positiv beeinflusst werden.

Biofeedback bietet eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten in Medizin, Therapie und persönlicher Entwicklung. Der Prozess der Rückmeldung von physiologischen Veränderungen über einen Bildschirm führt dazu, dass der Einzelne die Beziehung zu seinem Körper neu erlernt und die Verbindung zwischen Geist und Körper erkennt und versteht.

Biofeedback ist ein anerkanntes Verfahren.

Biofeedback ist eine international anerkannte Methode in der klinischen Psychologie, Psychotherapie und Medizin. Die Wirksamkeit von Biofeedback ist durch zahlreiche Studien belegt. Die klassischen Biofeedback-Methoden wurden in den 50er und 70er Jahren in den USA entwickelt. Heutzutage werden sie durch elektronische und moderne Spezialsoftware unterstützt.

 

 

Anwendungsbereiche von Biofeedback

Wie bereits erwähnt, hat Biofeedback ein sehr breites Anwendungsspektrum. Diese Bereiche sind:

– Psychologie und Psychotherapie, Diagnostik, Phobien, Panikattacken, Stressbewältigung, Ablenkung, Depression, Atemübungen, Mentaltraining
– Neurologische Symptome, Schlaganfall, Epilepsieanfälle, Paresen
– Schmerzsyndrom/Schmerzbehandlung, Chronische Muskelschmerzen, Chronische Rückenschmerzen, Chronische Rückenschmerzen, Zähneknirschen, Migräne, Spannungskopfschmerz
– Psychosomatische Störungen
– Leistungssteigerung (Sport, Beruf, Privat)
– Coaching

Insbesondere bei den folgenden Störungen kann Biofeedback nach Martin & Rief recht gute Ergebnisse liefern:

  1. Emotionale/biometrische Störungen
    2. Phobische Störungen
    3. Posttraumatische Störungen
    4. Somatoforme Störungen und körperliches Unwohlsein ohne adäquate medizinische Erklärung
    5. Essstörungen
    6. Schlafstörungen
    7. Sexuelle Dysfunktionen
    8. Psychische und soziale Faktoren bei körperlichen Erkrankungen (Migräne, Kopfschmerzen vom Spannungstyp, Hypertonie, chronische Rückenschmerzen, Gesichtsschmerzen, Asthma und Lungenerkrankungen, Rheuma, Muskelschmerzen, Inkontinenz)
    9. Persönlichkeitsstörungen
    10. Zerebrale/organische Funktionsstörungen (Epilepsie, Paresen nach Schlaganfall oder anderen Hirnerkrankungen)
    11. Abhängigkeit und Drogenmissbrauch
    12. Schizophrenie
    13. Psychologische und soziale Faktoren der Intelligenzminderung (Martin, Rief 2008)
    14. Bluthochdruck
    15. Zähneknirschen
    16. Durchblutungsstörungen (Mb.Raynaud)
    17. Muskelkater

 

Ausbildung in Biofeedback-Therapie

Die Biofeedback-Therapie wird im Ausland nur von Personen ausgeübt, die von offiziellen Biofeedback-Gesellschaften (wie der Österreichischen Gesellschaft für Biofeedback und Psychophysiologie) ausgebildet wurden. Der Titel Biofeedback-Therapeut kann nur von einem Arzt oder Psychologen mit einer Ausbildung in klinischer Psychologie oder Psychotherapie geführt werden.

Die gängigste Ausbildung zum Biofeedback-Therapeuten dauert ein Jahr (150 Stunden plus Supervision) und beinhaltet eine Abschlussarbeit (Präsentation eines Falles mit vollständiger Beschreibung der Intervention).